Eine Email von E. Heinzig

11.2.2019
Lieber Helmut,
hab noch einmal ganz vielen Dank für das Büchlein mit deinen Kindheitserinnerungen an Gut Böckel, die du sogar noch mit einer persönlichen Widmung versehen hattest.

Diese mit so viel Herzblut geschriebenen Zeilen habe ich in einem "Ritt" gelesen, weil ich das Büchlein nicht vorher aus der Hand legen konnte. Ja, du hast recht. Einige deiner so bildhaften Schilderungen haben auch bei mir Erinnerungen an Zeiten geweckt, die nun schon längst vorbei sind. Ich bin zwar ganz anders als du aufgewachsen, war ein Stadtkind und bin erst mit 42 Jahren von Cottbus in die ländliche Umgebung gezogen. Aber draußen waren wir als Kinder auch ganz oft, damals konnten wir sogar noch auf der Straße kreiseln, mit dem Roller fahren, Verstecken und anderes spielen; oder wir waren im kleinen Innenhof hinter dem Haus, wo ich Fahrradfahren gelernt und dabei ab und zu die nähere Bekanntschaft mit den Mülltonnen gemacht habe.

Wir konnten so wie ihr nie aus dem Vollen schöpfen. Und trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit, an die ich oft und gern zurückdenke. Vielleicht wussten wir vieles damals einfach mehr zu schätzen, als das heute oft der Fall ist, wo man so vieles haben kann, wo so vieles nichts Besonderes mehr ist.

Auch deine Gedanken zu Respekt und Dankbarkeit teile ich voll und ganz.


Vielleicht schreibe ich eines Tages auch einmal meine Erinnerungen auf. Stoff genug habe ich auf jeden Fall, und du hast mich auf den Geschmack gebracht.

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude am Schreiben und freue mich jetzt schon auf dein nächstes Buch. Herzliche Grüße bis dahin

Ehrengard